Da die Europäische Kommission plant, neue Regelungen für Kryptowährungen in Erwägung zu ziehen, sprechen sich die meisten Bürger der EU dafür aus, dass ihre jeweiligen Länder den Handel regeln sollten und nicht die regionalen Behörden.
Eine von EuroNews durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Einwohner Griechenlands mit 51 % die Regulierung von Kryptowährungen durch ihre Regierung unterstützen. Andere Länder mit einem hohen Umfragewerten sind Italien (47%), Estland (46%), die Niederlande (41%), Deutschland (40%), Lettland (39%) und Frankreich (37%).
Die Frage, wer Kryptowährungen regulieren sollte, steht im Zusammenhang mit der steigenden Beliebtheit digitaler Vermögenswerte in der EU.
Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass die meisten Einwohner keine ausreichenden Kenntnisse über Kryptowährungen haben. Das fehlende Wissen hat daher zu einer Skepsis gegenüber Investitionen in Kryptowährungen geführt.
Diejenigen, die in Kryptowährungen investierten, wurden jedoch durch die Möglichkeit hoher Gewinne in der Zukunft motiviert.
Laufende Beratungen zur EU Krypto Regulierung
Die Umfrage erfolgt inmitten der laufenden Beratungen der Europäischen Kommission über ihre Strategie für digitale Finanzen. Im Rahmen dieser Strategie hat die EU im September 2020 eine Verordnung über „Märkte für Kryptowährungen“ vorgeschlagen.
Der Regulierungsentwurf durchläuft derzeit seine erste Lesung im Rat der Europäischen Union und soll einen vollständig einheitlichen europäischen Markt für Kryptovermögenswerte schaffen.
Wie andere Länder weltweit steht auch die EU bei der Regulierung von Kryptowährungen vor einem Problem. Eine Option ist die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) oder die Verabschiedung eines öffentlichen Rechts- und Regulierungsrahmens, der Stablecoins erlaubt, die an mehrere Währungen gebunden sind. Die EU tendiert jedoch eher zu einer Zentralbankwährung und hat entsprechende Pläne aufgesetzt.
Darüber hinaus befürworten durchschnittlich 23 % der Befragten die Idee, dass ihre Regierung eine eigene nationale Kryptowährung einführt, um ihre geldpolitische Unabhängigkeit von der EU zu wahren.
Einwohner wollen, dass die lokalen Regierungen den allgemeinen Finanzsektor regulieren
Die Befragten teilten auch ähnliche Ansichten über die allgemeinen Vorschriften für den Finanzsektor in der Region. Eine beträchtliche Anzahl der Befragten befürwortete lokale Regelungen anstelle der EU, wobei Ungarn mit 46 % den geringsten Wert aufwies, während die Niederlande mit 76 % den höchsten Wert verzeichneten.
In diesem Zusammenhang ist ein großer Teil der Bürger in Griechenland (61 %), Deutschland (34 %) und Lettland (31 %) der Meinung, dass sich die EU zu sehr in die wirtschaftlichen Angelegenheiten ihres Landes eingemischt hat. Bemerkenswert ist, dass diese Länder immer noch mit den Folgen der Eurokrise von vor zehn Jahren zu kämpfen haben.
„Die Eurozone ist zwar eine Währungsunion, aber es gibt keine Steuerunion. Die europäischen Länder stimmen sich in der Finanzpolitik (Defizite, Schulden) ab, aber die endgültigen Entscheidungen in Finanzfragen (d.h. nationaler Haushalt, finanzielle Prioritäten) werden von den nationalen Regierungen getroffen“, so Dimitar Lilkov, ein Forschungsbeauftragter.
Die Umfrage wurde zwischen dem 4. und 10. August durchgeführt, wobei 31.000 Personen aus 12 EU-Mitgliedstaaten befragt wurden, darunter Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen, Portugal und Spanien.